Boy George & Culture Club begeistern Bochum mit 80er-Magie
Als Konzertfotograf und Eventfotograf habe ich das Konzert von Boy George & Culture Club im RuhrCongress Bochum mit meiner Kamera begleitet.
Der RuhrCongress Bochum wurde zum Schauplatz einer glitzernden Zeitreise: Für ihr einziges Deutschlandkonzert brachte Boy George gemeinsam mit Culture Club eine geballte Ladung New-Romantic-Magie auf die Bühne – mit Soul, Pop, Reggae und jeder Menge Herz.
Schon mit den ersten beiden Alben – Kissing to Be Clever (1982) und Colour by Numbers (1983) – schrieb die Band Popgeschichte. Diese beiden Werke standen im Zentrum des rund zwei Stunden langen Konzerts, das sich ganz auf das Wesentliche konzentrierte: die großen Hits, ein charismatischer Frontmann und eine exzellente Live-Band.
Boy George, der sechs Tage zuvor seinen 64. Geburtstag feierte, trat stilvoll in weißen Baggy Pants, einer schwarzen Sticker-Jacke und türkisfarbenem Bowler-Hut auf. Der schrille Paradiesvogel von früher (damals noch mit Rastalocken und knalligem 80er-Make-Üp) zeigte sich gut gelaunt und in beeindruckender Form, mit unverändert viel Soul und Schmelz.
Schon der Opener – ein kraftvolles Cover von „Sympathy for the Devil“ (The Rolling Stones) – ließ keinen Zweifel daran, dass dieser Abend alles andere als ein müder Nostalgieakt werden würde. Es folgten ein Hit nach dem anderen: „Church of the Poison Mind“, „It’s a Miracle“, „I’ll Tumble 4 Ya“ und „Do You Really Want to Hurt Me“ – bei letzterem kam fast ein wenig Wehmut auf. Sanft, fast schwebend, sang Boy George den Song genau so zart wie einst 1982.
Die Band, ein achtköpfiges Kraftpaket, das perfekt aufeinander abgestimmt war und den typischen Culture-Club-Sound – eine Mischung aus Pop, Soul, Reggae und Funk – kraftvoll auf die Bühne brachte.
Hattie Moran (Gitarre)
Jermaine Whyte (Drums)
Kevan Frost (Percussion)
Keyboard, Saxophon
Mikey Craig, Bassist und Gründungsmitglied von Culture Club
Plus die beiden großartigen Background-Vocals: Roxy Yarnold (schwanger & stimmgewaltig!) und Vangelis Polydorou – einfach wow!
Auch neues Material wurde angedeutet: Mit „Because of All I Know“ und „Planetary Karma“ stellte Boy George zwei Songs vor, die bislang nicht veröffentlicht sind. Besonders eindrücklich: „All I Know (Let Things Go)”, bei dem Boy George das Älterwerden reflektierte und seine Botschaft von Toleranz und individueller Freiheit betonte: „Das Einzige, was wirklich funktioniert, ist Liebe.“
Als Zugabe gab’s natürlich den unvermeidlichen und immer noch mitreißenden Hit „Karma Chameleon“, bei dem die komplette Halle stand, sang, tanzte und funkelte. Mit dem T.Rex-Klassiker „Get It On“ verabschiedete sich die Band schließlich und lieferte damit ein glamouröses Finale mit 70er-Glamrock-Flair.
Boy George hat nichts von seiner Ausstrahlung eingebüßt – und Glitzer gegen Tiefe getauscht. Gemeinsam mit seiner fantastischen Band schenkte er den 1500 Besuchern in Bochum einen Abend voller Nostalgie, Freude und musikalischer Klasse. Und ja, Bochum – er liebt dich wirklich.
Setlist:
Sympathy For The Devil (The Rolling Stones cover)
Church of the Poison Mind (Culture Club song)
I'm Your Man (Wham cover)
It's a Miracle (Culture Club song)
I'll Tumble 4 Ya (Culture Club song)
White Boy (Culture Club song)
I'm Afraid Of Me (Culture Club song)
Stormkeeper (Culture Club song)
Love Twist (Culture Club song)
Everything I Own (Bread cover)
Do You Really Want to Hurt Me (Culture Club song)
All I Know (Let Things Go) (Culture Club song)
Planetary Karma (Culture Club song)
Let's Dance (David Bowie cover)
Time (Clock Of The Heart) (Culture Club song)
Victims (Culture Club song)
Miss Me Blind (Culture Club song)
Zugabe:
You´re So Loud (Culture Club song)
Karma Chameleon (Culture Club song)
I Want Candy (The Strangeloves cover)
Get It On (T. Rex cover)
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