30.000 Menschen bei Demonstration gegen die AfD in Dortmund
Die Demonstration gegen die AfD in der Innenstadt von Dortmund verlief friedlich und ohne Störungen. Unter dem Motto „Das neue Braun ist Blau“ setzten 30.000 Menschen ein starkes Zeichen für Vielfalt und Demokratie in Dortmund.
Der Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus, bestehend aus verschiedenen Sozialverbänden, Gewerkschaften, der Kirche, Bildungseinrichtungen und Parteien, rief am vergangenen Wochenende zu der größten Protestaktion in Dortmund auf. Nach ersten Schätzungen der Polizei nahmen etwa 30.000 Teilnehmer "größtenteils friedlich, störungsfrei und gemäß den Anmelderegeln" an dem Protest gegen antidemokratische Tendenzen und Menschenfeindlichkeit teil, erklärte der Polizeisprecher Felix Groß. Dortmund setzte damit ein bedeutendes Signal gegen Rechtsextremismus.
Schweigen ist keine Option für Deutschland
Die Parole "Das neue Braun ist Blau" richtete sich nicht nur klar gegen die Pläne der AfD, massenhaft Deportationen durchzuführen, wie sie kürzlich von dem Recherche-Netzwerk Correctiv aufgedeckt wurden und die landesweit zu Protesten führten.
Die Kundgebung wurde auch durch das gemeinsame Auftreten der Identitären Bewegung, der rechtskonservativen Werteunion und der Alternative für Deutschland ausgelöst. Der Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus formulierte seinen Aufruf mit dem klaren Statement: "Wir schweigen nicht."
Viele Menschen kamen, um sich "der braunen Soße zu widersetzen"
Der Treffpunkt an der Steinwache füllte sich bereits um 14 Uhr mit Tausenden von Menschen jeden Alters. Der Demonstrationszug setzte sich kurz nach 15 Uhr in Bewegung und bewegte sich Richtung Fußballmuseum über Grüne Straße, Brinkhoffstraße und Königswall zum Abschluss der Kundgebung am Platz der Deutschen Einheit.
Bis zum Ende der Kundgebung um 17.30 Uhr herrschte allgemeine Einigkeit darüber, dass die Teilnehmer gekommen waren, um sich "der braunen Soße zu widersetzen". Viele Teilnehmer hatten kreative Anti-AfD-Schildern und selbstgemachten Protest-Plakate mitgerbacht, die einheitlich Botschaften wie "EkelhAfD", "Dortmund bleibt bunt" oder "Nazis? Hatten wir. War Scheiße!" trugen.
Menschen, die Straßenproteste normalerweise im Fernsehen verfolgen, wollten diesmal dabei sein. Einigkeit herrschte auch auf dem Podium. Die Bühne versank im Menschenmeer. Die Bühne an der Katharinentreppe vor dem Dortmunder Hauptbahnhof ging förmlich unter in der Menge von Menschen, die gekommen waren, um den Stimmen hochrangiger Rednerinnen und Redner zuzuhören.
"Ganz Dortmund hasst die AfD" skandiert der Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal auf der Bühne. Die Partei habe sich von einer "verwirrten Professorenpartei zu einem toxischen Gemisch" entwickelt und müsse verboten werden.
Die katholische Kirche lobte, dass noch nie zuvor so viele Dortmunderinnen und Dortmunder aus den verschiedensten Lebensbereichen zusammengekommen seien. Für den SPD-Abgeordneten Jens Peick stand im Vordergrund, dass die Menschen langsam verstehen müssen, welche Strategien den Plänen von Rechtsaußen zugrunde liegen. Dortmund zeigte an diesem winterlichen Januarsamstag, wie wichtig es ist, für Vielfalt und demokratische Meinungsbildung auf die Straße zu gehen.
Zahlreiche Pressefotografen und Fotojournalisten, auch aus benachbarten Städten und Fernsehteams waren im Einsatz, um diese eindruckvolle Demonstration in Bildern festzuhalten.